2.Alsco Handball Bundesliga Frauen   Spielberichte

2. ALSCO HBF

Saison 2025/2026

Bergischer HC vs. SG 09 Kirchhof

06.09.2025 18:30h

Ergebnis: 22:29


Erfahrung schlägt Talent

Kirchhof nach starken Beginn mit 15 Minuten ohne Tor

Solingen – Die Solingen-Wochen sind punktlos geblieben für die SG 09 Kirchhof. Nach dem 32:34 gegen den HSV Solingen-Gräfrath unterlag der Aufsteiger in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen mit 22:29 (11:16) beim Bergischen HC.


„Letzte Woche hatten wir 30 starke Minuten, jetzt 20. So reicht das leider nicht“, erklärte SG-Coach Christian Denk nach der Niederlage in der Solinger Sporthalle Wittkulle. Wohlwissend, dass ihm die Anfangsphase als Mutmacher gilt für die kommenden Aufgaben gegen „Gegner auf Augenhöhe“ – beginnend mit dem Heimspiel gegen den TSV Bayer Leverkusen (Sa. 18 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen). Denn der Bergische HC ist ein Mitfavorit auf den Aufstieg.


Vor 180 Zuschauern lag Kirchhof über 1:4 (5.) nach einem 3:0-Lauf mit Toren von Jule Hertha, Juliana Wagner und Mille Bekke Andersen zum 4:4 (7.) mit 7:6 (13., Wagner 7m), 10:9 (19., Adam gegen ihren Ex-Klub) und 11:10 (21., Vrabie) mehrfach in Führung. „Da standen wir dem BSV richtig gut auf den Füßen und hatten ein tolles Timing, um deren Pässe abzufangen“, lobte Denk sein Team. Im Mittelblock wussten Bekke Andersen und Wagner ebenso zu überzeugen wie Emilia Damm und Vanessa Ulrich auf Halb. Zudem gefiel dem Coach „wie bei uns der Ball lief.“ In erster Linie dank der eleganten Hertha und der umtriebigen Wagner sowie deren Zusammenspiel mit der dänischen Kreisläuferin.


Kurz darauf brauchten jedoch die 16-jährige Damm und die 18-jährige Wagner eine Pause. Auf der Gegenseite nahm Trainerin Kerstin Reckenthäler eine Auszeit, in der sie ihren BSC auf Kurs brachte. Die Gastgeberinnen spielten nun ihre deutlich größere Erfahrung aus und gingen kompromissloser zu Werke. Umgekehrt zeigte sich das, was bei einer derart jungen Mannschaft typisch ist: Unnötig weggeworfene Bälle, technische Fehler und überhastet abgeschlossene Angriffe. Mit bitteren Folgen. Mehr als 15 Minuten blieben die Löwinnen ohne eigenen Treffer. Somit zog der BHC mit einem 7:0-Lauf auf 17:11 davon (34.). Drei Treffer gelangen hier Svenja Mann, die im Vorjahr Zweite der Torschützenliste (für die Kurpfalz Bären) war. Die 24-jährige Halbrechte war mit zehn Toren die treffsicherste Spielerin auf der Platte und ließ besonders, wenn ihrem Team Zeitspiel drohte, Extraklasse aufblitzen.



Immerhin bewies Kirchhof Moral, ließ sich nicht abschießen und kam nochmal auf vier Tore heran zum 14:18 (38., Bekke Andersen). Da konnte sich Damm über ihr erstes Zweitliga-Tor freuen, deren vier gelangen erstmals auf diesem Niveau der emsigen Ex-Fritzlarerin Chantal Reimbold und im Tor feierte die 17-jährige Johanna Feller in der Schlussphase ihre Feuertaufe im Unterhaus und wusste mit zwei Paraden bei vier Würfen zu überzeugen. „Ansonsten haben wir leider das Torhüter-Duell wieder verloren“, haderte Denk. So hielten die Bergischen Schlussfrauen Natascha Krückemeier (gegen Pauser und Reimbold) und Lena Lindemann (Wagner) drei Siebenmeter Kirchhofs.

Quelle: HNA vom 01.09.2025

Fotos: Artur Schöneburg

Adams besondere Erinnerungen

Kirchhof nach Auftaktniederlage Außenseiter beim BHC

Kirchhof – Mit 165.000 hat Solingen gut 30.000 Einwohner weniger als Kassel. Dafür aber können sie sich in der Stadt aus Nordrhein-Westfalen über gleich zwei Zweitligisten im Frauen-Handball freuen. Die Sporthalle Wittkulle des Bergischen HC und die Klingenhalle des HSV Solingen-Gräfrath liegen nur 4,4 Kilometer entfernt. Für die SG 09 Kirchhof gibt es zum Auftakt der neuen Spielzeit Solingen-Wochen, denn nach der 32:34-Niederlage gegen den HSV ist der Aufsteiger nun beim BHC zu Gast (Sa. 18.30 Uhr).


„Das ist wieder eine bärenstarke Mannschaft. Wir lassen uns von deren Niederlage nicht blenden, auch wenn die Höhe schon etwas überrascht hat“, sagt SG-Coach Christian Denk mit Blick auf der 23:31 der Bergischen in Berlin. Der BHC gilt als ein Mitfavorit auf einen der vorderen Plätze, ist auf allen Positionen doppelt gut besetzt. Beginnend im Tor, wo Natascha Krückemeier schon während ihrer Zeit beim TV Beyeröhde-Wuppertal – zu Zeiten des späteren Kirchhof-Trainers Martin Schwarzwald – den Löwinnen den Zahn zog. Auch Rechtsaußen Hannah Kamp hat eine Vergangenheit bei der SG 09. Verletzungsbedingt konnte sie jedoch kaum helfen, ist nun aber beim BHC zusammen mit Linksaußen Djazzmin Trabelski die neue Kapitänin.


Zudem gilt es für Denk, im Rückraum Ausnahmekönnerin Svenja Mann, die kroatische Abwehrspezialistin Vesna Tolic, die Schwedin Alexandra Lundström und die Ex-Wildungerin Vakare Damuleviciute aus Litauen sowie die niederländische Kreisläuferin Ruby Vaessens in den Griff zu bekommen: „Wir müssen vor allem körperlich den Kampf annehmen“, erklärt der SG-Coach, der froh ist, eine Solingen-Expertin in seinen Reihen zu wissen. Fiona Adam nämlich, die in der Klingenstadt geboren wurde und für beide heutige Zweitligisten in der Jugend spielte. Mit dem BHC wurde sie in der C-Jugend Westdeutscher Meister. Zusammen mit Rechtsaußen Lucy Krahwinkel, die zum Aufgebot des Gegners zählt.


Kein Wunder, dass die 20-Jährige sich am Samstag auf viele Freunde und Familie freuen kann. „Natürlich ist das etwas Besonderes. Aber auch für uns eine Chance, uns gegen gestandene Spielerinnen zu beweisen und mit Teamspirit, Ehrgeiz und Willen zu punkten“, erklärt Adam, die im Vorjahr bewiesen hat, dass sie dem BHC Paroli bieten kann. Bei der 23:31-Niederlage mit ihrem vorherigen Klub HSG Bad Wildungen warf die Linkshänderin nicht weniger als 11/6-Tore. Was die Siebenmeter angeht, führen nun aber Merle Pauser, Juliana Wagner und Chantal Reimbold die interne Rangfolge an. Was nichts daran ändert, dass Denk viele Qualitäten bei der 1,80 m großem Halbrechten sieht: „Fiona verfügt über ein enormes Potenzial, da können wir noch eine ganze Menge herauskitzeln. Schon gegen Solingen-Gräfrath hat sie ordentlich Torgefahr ausgestrahlt.“


Überhaupt war Denk von vielen Aspekten des Premierenballs angetan. Alles sei im grünen Bereich. Nur eben mit dem Makel, „dass wir auch Punkte brauchen.“ Dazu müsse sein junges Team noch „ein bisschen cleverer spielen.“ Damit Kirchhof den Favoriten mehr ärgern kann als beim 14:20 in der Vorbereitung beim Heinrich Horn Gedächtnisturnier, das die Mannschaft von Trainerin Kerstin Reckenthäler gewann. Auch auf das Torhüterduell kommt einmal mehr eine entscheidende Rolle zu. Wo sie in Kirchhof vor allem bei Lena Schmid auf eine Steigerung hoffen, nachdem zum Auftakt Charlotta Martin den stärkeren Eindruck hinterließ. Schmid war zudem in dieser Woche auf Lehrgang mit der deutschen Polizei-Auswahl, die ab dem 14. September bei der EM in Ungarn gefordert ist.


Quelle: HNA vom 01.09.2025

Fotos: Artur Schöneburg

2. ALSCO HBF

Saison 2025/2026

SG 09 Kirchhof vs HSV Solingen-Gräfrath 76

30.08.2025 18:00h

Ergebnis: 32:34


Viel Spaß – aber keine Punkte

Neuformierte SG 09 Kirchhof unterliegt HSV Solingen-Gräfrath

Melsungen – Manchmal sind Punkte nicht alles im Handball. Da können auch Spielerinnen erhobenen Hauptes die Halle verlassen, wenn sie alles gegeben haben. „Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Bock auf Handball“, strahlte etwa Jule Hertha, die neue Spielmacherin der SG 09 Kirchhof. Da machte auch Trainer Christian Denk unmittelbar nach dem 32:34 (13:17) im ersten Heimspiel gegen den HSV Solingen-Gräfrath im Kreise seiner Familie einen entspannten Eindruck.

„Ich glaube, das hat allen Spaß gemacht. Von den Emotionen und der Dynamik her, war das wirklich stark“, erklärte der Coach, der mit der neuen Kapitänin Marie Sauerwald lediglich eine Stammkraft aus dem Aufstiegsjahr in der Anfangsformation hatte. Dafür aber setzte er angekündigtes um und verschaffte gleich 14 Akteurinnen Spielpraxis. Dadurch stellte Kirchhof den favorisierten Gast immer wieder vor neue Herausforderungen.


Dennoch lief die SG 09 im gesamten Spiel einem Rückstand hinterher. Da wurde der Mut das eine oder andere Mal bestraft. „Wir haben leider am Anfang etwas zu viel gebrannt“, erklärte Denk. Das sah auch seine Spielmacherin so: „Wir wollten zu viel und sind zu hektisch geworden. Aber wir haben immer an uns geglaubt und hatten super Impulse von der Bank“, betonte Hertha.

Zwei Spielerinnen brachten den HSV auf die Siegerstraße. Liv-Stine Eckardt, die im Tor den Vorzug vor der erfahreneren Katja Grewe bekam, zeigte allein bis zur Pause acht Paraden. Die 20-Jährige fischte einen Heber der couragierten Juliana Wagner weg (6.), parierte per Hüfte gegen Sauerwald (11.) und blieb auch bei einem Hertha-Solo stabil (18.).

Die Zweite im Bunde war Vanessa Brandt. Die 26-Jährige kam ins Spiel, nachdem die Ex-Kirchhoferin Deborah Spatz nach einem heftigen Foulspiel an Hannah Berk eine Zwei-Minuten-Strafe kassierte (9.). Sieben Tore gelangen Brandt auf dem Weg zu einem 17:10-Vorsprung. Da hatten Lena Schmid und die eingewechselte Charlotta Martin, die ansonsten die bessere Quote aufwies, keine Chance. Neben Martin hinterließ bei den vielen Wechseln besonders Fiona Adam einen stabilen Eindruck und traf konsant mit links von Halbrechts.


Per Doppelschlag vor der Pause brachte Kreisläuferin Mille Bekke Andersen, die sich ebenso wie auf der Gegenseite Sophie Pickrodt und Emma Schwitzer keinen Fehlwurf leistete, Kirchhof wieder heran. Der Auftakt einer Aufholjagd, „weil wir nie aufgegeben haben“, wie Spielmacherin Hertha mit Fug und Recht behaupten konnte. Fortan bekamen sie sogar Brandt in den Griff, jedoch sorgten nun auf der Gegenseite die beiden 18-Jährigen Hannah Gutzeit (Rückraum-Mitte) und Nele Spengler (Linksaußen) für ordentlich Wirbel. Spenglers verwandelter Siebenmeter war die unmittelbare Antwort auf das 25:25. Den einzigen Ausgleich der Partie, der Gabriela Vrabie auf Zuspiel von Berk gelang (49.). Ein letztes Mal Hoffnung auf zumindest einen ersten Punkt hatte Kirchhof, nachdem Adam auf 32:33 verkürzte (59.). Doch Sekunden später kassierte Bekke Anderesen eine Zeitstrafe. Die Überzahl spielte Solingen clever aus, so dass Pickrodt den Schlusspunkt setzen konnte.



Quelle: HNA vom 01.09.2025

Fotos: Artur Schöneburg

Alle Plätze sind umkämpft

Kirchhof setzt auf breiten Kader – Wiedersehen mit Spatz gegen HSV


Kirchhof – Zum siebten Mal in der Vereinsgeschichte heißt es: Die Handballerinnen der SG 09 Kirchhof wollen sich als Aufsteiger in der 2. Bundesliga beweisen. Jedoch unter anderen Vorzeichen als in 1999, 2008, 2012, 2015, 2017 oder 2023. Denn die Löwinnen treten mit dem jüngsten Kader ihrer Historie an. Unnötiger Druck von innen und außen wäre somit beginnend mit dem ersten Heimspiel gegen den HSV Solingen-Gräfrath (Sa. 18 Uhr, Stadtsporthalle Melsungen) unangebracht.


„Wir sehen uns mit vielen Mannschaften auf Augenhöhe. Jedoch sind wir uns der Dynamik der Liga bewusst und brauchen mehr denn je die Unterstützung der Zuschauer, um den Klassenerhalt als oberstes Ziel zu erreichen“, sagt Christian Denk. Der Trainer-Rückkehrer hat sich ein Stück weit neu erfunden und setzt auf einen breiten Kader, der er komplett nutzen möchte. „Mein Ruf ist ja, dass ich sehr wenig wechsele. In dieser Saison aber wird das anders sein“, erklärt der SG-Coach.


Heißt konkret, dass zunächst keine Spielerin eine Garantie hat, dass sie gegen den HSV beginnen darf. Im Tor hatte Charlotta Martin im Aufstiegsjahr als weitgehend Einzelkämpferin unter Trainer Sascha Heiligenstadt eine formidable Entwicklung genommen. Mit viel – der meisten im Kader – Zweitliga-Erfahrung und guten Kritiken bringt Neuzugang Lena Schmid viel Klasse mit. Auf den Außen lauten die Paare, die ihre Kräfte bündeln sollen, Marie Sauerwald und Emilia Damm (beide links) sowie Hannah Berk und Gabriela Vrabie (beide rechts). Als „neuer Kopf“ ist auf Rückraummitte Jule Hertha vorgesehen, jedoch lobt Denk ausdrücklich auch die Athletik und den Ehrgeiz von Chantal Reimbold, der Neuerwerbung aus Fritzlar.

Reimbold ist zudem eine Kandidatin für die 5:1-Variante zur 6:0-Abwehr. Alternativ ist Juliana Wagner prädestiniert, um die Kreise des Gegners zu stören. Die frisch 18-Jährige bildet auf Halblinks den Gegenpart zu Dana Krömer, die im Mittelblock ihre Stärken hat. Völlig unterschiedliche Spieler-Typen wollen sich auf Halbrechts beweisen. Die aus Hannover gekommene Vanessa Ulrich mit ihrem Eins-gegen-Eins, Fiona Adam mit Wurfkraft mit links.


Am jüngsten ist der Kreis besetzt durch die beiden 19-Jährigen Mille Bekke Andersen, die vom dänischen Top-Klub Esbjerg kam, und Merle Pauser, die in der 3. Liga nicht nur bei ihren Siebenmetern Nervenstärke bewies. Bis auf Weiteres fehlen neben Kapitänin Katharina Koltschenko (Kreuzbandriss) wird allerdings Sidney Bätz, die aus gesundlichen Gründen pausiert.


Beste Torjägerinnen des HSV sind weg

Bis auf Neuzugang Maira Völker (Knie-OP) in Bestbesetzung reist der HSV an. Somit auch mit Deborah Spatz. Die langjährige Kirchhöfer Leistungsträgerin, die sich mit starken Leistungen in der Aufstiegsrunde würdig verabschiedete. „Deborah macht bei uns einen tollen Job und hat von Anfang an Verantwortung übernommen“, lobt ihr neuer Coach Jonas Schlender die 1,78 m große Rückraumspielerin. Die nun mit Nele Spengler (Linksaußen) und Hannah Gutzeit (Rückraummitte) hoch veranlagte Talente an ihrer Seite weiß, die beim 30:23-Sieg im DHB-Pokal über Liga-Rivale Regensburg erste Duftmarken setzten.


Bewährte Kräfte sind Torfrau Katja Grewe, Rechtsaußen Merit Müller und die Halbrechte Patricia Nikolic, die am Sonntag 21 wird. Zu ersetzen hat Schlender mit Torschützenkönigin Paulina Uscinowicz (Neckarsulm), Ronja Bühler (Nürtingen) und Carina Senel (Buxtehude) die drei treffsichersten Akteurinnen aus der Vorsaison. „Eine Mammutaufgabe“, betont der 30-Jährige, der Solingens erster hauptamtlicher Trainer ist. Neben Kreisläuferin Sophie Pickrodt (Leipzig), den beiden 18-Jährigen Gutzeit (BVB) und Spengler (Leverkusen) sowie Spatz könnten wie im DHB-Pokal vier Neue beginnen. „Unser Auftaktprogramm hat es in sich, da wollen wir möglichst schnell möglichst viele Punkte sammeln. Wir schaffen es immer besser, unsere schnellen Spielerinnen in Szene zu setzen“, betont Spatz, die auf ihrer Position mit Vanessa Brandt eine verlässliche Partnerin an ihrer Seite weiß. Womit der siebte Anlauf in der 2. Liga für Kirchhof nicht leichter wird.


Quelle: HNA vom 29.08.2025

Fotos: Artur Schöneburg